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Schwierig! Tourismus in Rüdesheim

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Der rote Faden fehlt!

Wer sagt in Rüdesheim, wo es zukünftig touristisch langgehen soll?

Stand: 01.08.2021

 

Rüdesheim ist tatsächlich weit über seine Grenzen bekannt.
Aber wofür soll Rüdesheim zukünftig im Tourismus stehen? Auf diese Frage vermisse er eine Antwort, erklärte Peter Häfner, Hotelier und Gastronom, und löste damit bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Wirtschafts- und Tourismusförderung eine Grundsatzdebatte aus. Dass es offenbar keine Strategie gibt, ist das eine. Dass der eine dem anderen dafür die Verantwortung in die Schuhe schieben will, das andere. Dass es zwischen den verschiedenen Organisationen WTF, Rüd AG, RTKT, Gewerbeverein usw. nicht perfekt läuft, war nach einer Rede von Martin Duda, dem Vorstand der Rüd AG, klar. Duda, der Rüdesheim zum Jahresende nach nicht mal drei Jahren verlassen wird, erklärte, dass der WTF keine Strategie geliefert habe, worauf die Rüd AG hätte aufbauen können. Ganz abgesehen davon, dass Rüdesheim mit dem „minimalen Marketingbudget“ nicht wettbewerbsfähig sei. WTF-Vorstandsmitglied Eric Rehwald hatte zuvor kritisiert, dass der WTF bis heute auf einen Marketingplan der Rüd AG warte. Auch die Social Media-Kanäle würden nicht ausreichend bedient.

Es war schon mal anders.

Als die touristische Vermarktung 2003 privatisiert wurde, gab es mal eine klare Aufgabenverteilung. Für die Ideen war der WTF zuständig, für die Umsetzung die Rüd AG. Doch die Grenzen sind verwischt. Den Marketingausschuss des WTF, dem auch Stadtverordnete und Experten angehörten und der die Aufgabe hatte, die strategischen Entscheidungen zu treffen, hat sich irgendwann aufgelöst. Dafür hat der WTF nun Arbeitsgruppen eingerichtet, die nicht nur Projekte entwickeln – zum Beispiel neue Wanderwege, eine neue Homepage oder Blumenschmuck in Rüdesheim und Assmannshausen –, sondern sie auch umsetzen.

Unverständlich ist für Häfner, der auch Vorsitzender des Marketingvereins ist, dass der WTF 500 000 Euro auf der Bank liegen hat, statt sie in Projekte zu investieren.

Gemeinsame Vermarktung mit Rheingau sinnvoll?

„Rüdesheim muss schlagkräftiger werden“, findet Häfner und das gehe nur, wenn sich Rüdesheim als starker Partner in eine gemeinsame touristische Vermarktung mit dem Rheingau einbringe. Da ist Häfner ganz bei Maresa Nieten, die wie Häfner im Tourismusbeirat der Rheingau-Taunus Kultur- und Tourismus GmbH (RTKT) sitzt und keine Angst hat, Rüdesheim – mit fünf Leuten im 13-köpfigen Beirat vertreten – könnte bei der touristischen Vermarktung untergehen.

Wie die Destination am Ende heißt, die der Rheingau, weil er die Vorgaben alleine nicht erfüllen kann, mit Wiesbaden bildet, ob Wiesbaden/Rheingau oder Rheingau/Wiesbaden, das stehe weiterhin nicht fest, so RTKT-Geschäftsführer Thorsten Reineck. Ginge es nach Hans-Walter Lill, der einst die Privatisierung der touristischen Vermarktung Rüdesheims mit vorbereitet hat, käme Rüdesheim im Namen vor. Schließlich könne mit Rheingau – aller Dachmarkenstrategien zum Trotz – nicht jeder etwas anfangen. „Die Marke Rüdesheim ist dagegen weltweit bekannt.“